25. März 2015

Marokko: Samara, am Ende der Welt

Laayoune Plage, etwas südlich liegt der Fischkutter „Que Sera Sera“ todkrank in der Brandung. Seit wann und warum weiss ich nicht, aber es steckt bestimmt eine eher unerfreuliche Geschichte dahinter.

Wir fahren noch bis zum gigantischen Hafen, wo das Phosphat aus dem Innenland auf Frachtschiffe verladen wird. Und zurück nach Laayoune und schnurstracks ins Café „Perla“.

Ab nun geht unsere Reise ins Innenland; nach Samara. Da möchte ich schon lange mal hin – nur wegen des schönen Namens. Die Landschaft ist – öööhm – übersichtlich. Oben Himmel, unten Kiesebene, dazwischen die Strasse. Selten mal eine Kurve, alle halbe Stunde mal Gegenverkehr.

Aber alles voller blühendem Grünzeug. Hier tragen selbst diese kleinen Penis-Kaktusse zarte weisse Blüten. Das mag ja nett ausschauen, aber für einen richtigen Wüstenfahrer ist das nix. Ich will Wüste sehen – mit ganz ohne Blumen.

Nach etwa einer Stunde Fahrt machen wir einen Abstecher ans Förderband, das wohl längste der Welt. Damit wird Phosphat 100 Kilometer weit bis zum Hafen Laayoune transportiert. Schon bald danach kommt eine Kurve, nun fahren wir nach Osten. Langsam wird die Wüste karger. Und sandiger.

Kurz vor Samara schauen wir uns die Felszeichnungen von El Asli Boukerch an. Hier haben vor zehntausend Jahren Steinzeitler Tiere in die Felsen geritzt oder punktiert. Rinder, Antilopen, Strausse und viel mehr.

Wir suchen, finden und staunen. Die Zeichnungen sollen sich über Dutzende Kilometer hinziehen, wir begnügen uns mit dem Anfang. Ganz überraschend stossen wir auch noch auf einen Tumulus, einen vorislamischen Grabhügel.

Gegen Abend erreichen wir mein Samara. Zuerst kommt allerdings noch die übliche Polizeikontrolle, registrieren, dann fahren wir in die Stadt hinein. Alles wirkt irgendwie schläfrig. Doch gegen Abend kommt Leben in die Gassen. Am Markt werden die Waren drapiert und die Cafés stuhlen raus.

Wir flanieren durch die Fussgängerzone, jawohl eine solche gibt es hier, trinken Tee und futtern flauschigknusprige Teigringli. Hinter den Häusern geht die Sonne unter und uns ist es vögeliwohl. Wir übernachten zwischen der Polizei-Kaserne und der alten Moschee (N26.7426, W11.67925).

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