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31. Dezember 2021

nichts nichts nichts

nichts nichts nichts
nichts nichts nichts
nichts           nichts
nichts nichts nichts
nichts nichts nichts

15. Juni 2020

und noch ein UFO-Kugelhaus

Alle paar Jahre schiesst irgendwo auf der Welt einem Architekten ein Geistesblitz ins Hirn. Dann hat er eine einzigartige und noch nie dagewesene Idee: Ein Kugelhaus!

Neulich hat sich ein weiteres Kugelhaus – oder diesmal eher eine UFO-Blase – in meine Sammlung eingereiht. Dieses steht in Sins (n47.1915, e8.384) und sieht ein wenig aus wie ein UFO mit Elefantenbeinen.

Hier einige meiner anderen Kugelhäuser:
Globe of Science and Innovation in Meyrin (CH)
Centro Ovale in Chiasso (CH)
Republik Kugelmugel in Wien (A)
UFO-Haus in Freiburg (D)
Ludowici-Kugelhaus in Neupotz (D)
Ludowici-Kugelhaus in Jockgrim (D)

7. Juni 2020

pffffrrs – Pujol, der berühmteste Kunstfurzer

Wegen unserer Orientreise hätte ich‘s vergessen: Am 1. Juni vor 163 Jahren, also 1857, wurde in Frankreich Joseph Pujol geboren.

Joseph Pujol ist der wohl berühmteste Kunstfurzer aller Zeiten. Ein Virtuose der Flatulenz…

23. Januar 2020

St. Gallen – Stein der Freiheit

In St. Gallen gibt es ein kaum beachtetes Juvel zu entdecken: Den Freistein von 1587.

Viele Jahrhunderte lang war das Kloster nämlich quasi ein eigenes Staat mitten in der Stadt St. Gallen; etwa so wie heute der Vatikanstaat in Rom. Nach der Reformation war die Fürstabtei St. Gallen dann sogar eine katholische Insel mitten in der reformierten Stadt. Und bis etwa 1800 ein Kirchenstaat mit eigenen Bräuchen und Gesetzen.

Wenn Leute in Not das Klostergelände betraten, so wurde ihnen hier Schutz geboten und sie waren vor ihren Verfolgern sicher. Selbstverständlich nutzten auch allerlei Gauner und Übeltäter dieses Kirchenasyl, weshalb sich das Kloster und die Stadt dauernd stritten.

Seit 1587 markierten vier Steintafeln die "Grenze der Freiheit". Eine der Tafeln – zumindest eine Kopie davon – ist noch heute am „Schlössli“ an der Zeughausgasse zu sehen.
Solche Asyl- oder Freisteine sind heute sehr selten, doch es gibt sie im gesamten deutschsprachigen Europa.

21. Januar 2020

St. Gallen – Wurst, Stadt, Kultur

Für uns Innerschweizer gehört St. Gallen schon zum Orient; unbekanntes Terrain irgendwo im Nahen Osten. Aber von früheren Expeditionen dahin weiss ich aber, dass St. Gallen eine farbige und interessante Stadt ist.
Drei Sachen wollen wir uns diesmal unbedingt anschauen: Den „Roten Platz“, die einzigartige Stiftsbibliothek und die ebenso legendäre Bratwurst.

Besonders hübsch sind die prächtigen Erker an vielen alten Stadthäusern. Manche sind mit exotischen Tieren geschmückt und skurrilen Figuren geschmückt. Die Hausbesitzer wollten damit den Passanten zeigen wie weltgewannt und weitgereist sie sind. Und den Nachbarn sagen - „ich bin reicher als du“.

Die Stiftsbibliothek im Kloster St. Gallen erstrahlt in barocker Pracht. Jede freie Fläche ist geschnitzt, bemalt oder mit Stuckaturen versehen. Und dazwischen stehen unzählige alte Bücher.
Hier ist unter anderem auch das älteste deutschsprachige Buch ausgestellt. Und in einem Glaskasten liegt eine dürre Mumie aus Ägypten. Leider darf ich hier in der Stiftsbibliothek keine Fotos machen. Deswegen habe ich hier bloss ein Bild aus dem Internet.

Weitherum weltberühmt ist die St. Galler für seine Bratwurst – oder wie die Eingeborenen sagen, die „Brodworscht“. Sie muss schön knusprig gebraten sein und wird – ganz wichtig! - immer ohne Senf oder Ketchup gegessen. Wunderbar fleischig.

Zum Schluss schauen wir uns noch das frisch renovierte Bahnhofsgebäude und die binäre Bahnhofsuhr an. Und wer jetzt auf Anhieb die Uhrzeit nicht erkennt: Es ist genau 14:17 und 21 Sekunden.

23. Juli 2019

Friesland: wir fahren über ein Meer, das keines ist

7 Elburg. Wie versprochen ist es heute gut 10 Grad kühler als gestern. Und grau und diesig. Gegen Mittag verlassen wir Peti, Lucy und Elborg und fahren übers Flevoland nach Lelystad. An der Schleuse besuchen wir die gigantische Skulptur „Exposure“. Ein Mann aus Gitterstahl  hockt auf der Mole (n52.5219, e5.4252) und schaut übers Meer.

Von weitem wirkt die Figur sehr natürlich. Aber je näher wir kommen, desto mehr löst sie sich auf und ist am Ende nur noch ein Gewirr aus Stahlprofilen.
Ganz weit hinten am Horizont kann man grad noch Amsterdam erahnen.
Wir fahren zur Schleuse ganz in der Nähe und schauen den Schiffen zu. Sie fahren direkt an unserem Esstisch vorbei. Bei den Segelschiffen muss zudem jedesmal auch die mächtige Klappbrücke geöffnet werden. Ein interessantes Schauspiel.

Der Markerwaard-Deich ist etwa 27 Kilometer und trennt das Markermeer und das Ijsselmeer. Beide "Meere" sind eigentlich Seen und liegen tiefer als der Meeresspiegel. Das Wasser wird in die Nordsee gepumpt und Flevoland so trockengelegt.
Auf halber Strecke gibt es einen Rastplatz (n52.6365, e5.4156). Hier flitzen zahlreiche Kite-Surfer übers Wasser. Der Wind ist ziemlich böig und manche schiessen deshalb mit grossen Sprüngen über die Wellen.
Ganz in der Nähe können wir zuschauen wie neues Land gemacht wird. Bagger bauen einen langen Damm und schütten Sand auf. Später wird das Wasser abgepumpt und aus dem heutigen Seeboden werden Wiesen.

In Medemblik kommen wir am alten Pumpwerk und heutigen Dampfmaschinenmuseum "Nederlands Stoommachinemuseum" vorbei. Ein prächtiger Backstein-Palast mit riesigen Dampfmaschinen darin. Und noch schöner – gleich hinter dem Pumpwerk stehen und liegen unzählige alte Maschinen und Motoren herum. Lokomobile, uralte Dampfmaschinen, ein Dampf-Schwimmbagger und ein hübscher Dampfkran.

Wir übernachten heute beim Regatta Center (n52.7693, e5.1169). Der Platz ist nur durchschnittlich schön, aber „unser“ Platz am Hafen war leider schon besetzt...

22. Januar 2019

Bahnreise nach Italien – die Kunst-Metro durch Napoli

11 Neapel. Es ist ein bitterkalter Morgen, 3 Grad und ein bissiger Wind. Deswegen flüchten wir uns in die Metro und machen eine Stadtrundfahrt. Natürlich sieht man während der Metro-Fahrt nur schwarze Dunkelheit. Aber: Die Metro Linia 1 ist eben auch die Metro dell'Arte. In den Bahnhöfen gibt es überall Kunstwerke zu bewundern - über zweihundert.



Die Stazione "Università" ist ganz der Forschung gewidmet. Alles ist in Bewegung und es zappelt und flackert, wenn wir dran vorbeigehen.

Die Stazione "Toledo" liegt tief unter dem Meeresspiegel. Der Lichtschacht über den Rolltreppen reicht bis an die Erdoberfläche und schimmert in vielen Blautönen.


Seit hier die Metro verkehrt, schlafen in der Stazione "Salvator Rosa" einige Fiat Cinquecento.


Von der Stazione "Vanvitelli" laufen wir unterirdisch zur Bergstation der "Funicolare di Chiaia". Mit dieser Standseilbahn fahren hinunter in die Stadt. Hier geht’s gleich wieder tief in den Berg zur Stazione "Napoli Piazza Amedeo", von wo uns die Metro Linea 2 zurück zur Piazza Garibaldi bringt. Diese Metro fährt übrigens mit doppelstöckigen Wagen. Sowas gibt es weltweit nicht sehr oft.

Am Abend essen wir irgendwo Pizza. Es gibt aber bloss Pizza-Schnitten mit dickem Teig, so wie ihn die Nordländer mögen. Sie sind zwar nicht schlecht, aber in Neapel gibt es dafür keine Punkte.

19. September 2018

das Bond-Girl mit dem weissen Bikini – in der Agglo von Bern

Ab und zu müssen wir in der Gegend von Bern Verwandte besuchen. Diesmal nutzte ich die Gelegenheit für eine kleine Expedition in die Agglo von Bern. Als zweites Ziel steuerten wir Ostermundigen an. Eine Stadt, die ihre Schöhnheit geschickt verbirgt. Nur einmal hat sie etwas Reizvolles hervorgebracht: „Honey Ryder“, das erste und berühmteste Bond-Girl.

Honey Ryder heisst im wirklichen Leben Ursula Andress und stammt aus Ostermundigen. Hier wuchs sie in der Gärtnerei ihrer Grosseltern auf. Sie wurde Schauspielerin und war das Bond-Girl im allerersten James Bond Film „007 jagt Dr. No“.

Weltberühmt wurde sie aber weniger wegen ihrer Schauspielkünste, sondern viel mehr wegen ihres weissen Bikinis mit dem Messergürtel. Damit stieg sie an einem jamaikanischen Strand aus dem Wasser und in die Film-Arme vom James Bond. Und damit wurde sie in den frühen 1960-er Jahren auch zur Stil-Ikone.
Den weissen Bikini hat sie übrigens selbst entworfen, denn der ursprüngliche Film-Bikini gefiel ihr nicht. Und so liess sie bei einem jamaikanischen Schneider über Nacht einen nach ihren Vorstellungen nähen.
Inzwischen ist Frau Andress 82 Jahre alt und wohnt wieder in der Gegend.

30. Juni 2018

Fado, Juiz und Puddingtörtchen

Bereits zum 13. Mal findet heuer bei uns in der Gemeinde das „Volkskulturfest Obwald“ statt. Exotische Musik aus fernen Ländern und aus den hiesigen Bergen. Wir gehen da auch gerne hin, aber nicht wegen der Musik, sondern wegen der einzigartigen Zeltbühne mitten im Wald und dem landestypischen Essen.

Gestern besuchten wir die Hauptprobe. Es waren ausschliesslich geladen Gäste, Politiker und Sponsoren da. Die Musiker spielten kleinen Appetit-Häppchen und wir speisten portugiesische Puddingtörtchen; „Tarte Pastel de Nata“. Denn dieses Jahr ist Portugal das Gastland.

Das Laub rauschte im Abendwind, die Grillen zirpten und auf der Bühne sangen, orgelten und hornten sie kraftvolle bizarre Musik. Es war ein gemütlicher und wunderschöner Abend.

12. Februar 2018

wo kämen wir hin, wenn ...

«Wo chiemte mer hi / wenn alli seite / wo chiemte mer hi / und niemer giengti / für einisch z'luege / wohi dass me chiem / we me gieng»*
Gestern vor einem Jahr verstarb der grossartige berner Schriftsteller Kurt Marti.

*die Übersetzung für Fremdsprachige: «Wo kämen wir hin / wenn alle sagten / wo kämen wir hin / und keiner ginge / um zu sehen / wohin man käme / wenn man ginge»

18. Januar 2018

die geniale Wort-Uhr

Neulich waren wir irgendwo zu Besuch - und da stand eine „Qlocktwo", diese geniale Wort-Uhr. Statt mit Zeigern schreibt sie die Zeit mit Worten hin. Und das in allen möglichen Sprachen. Diese hier schreibt in Berndeutsch.

Erfunden wurde die Qlocktwo vor einigen Jahren von den beiden schwäbischen Designern Marco Biegert und Andreas Funk. Mir gefallen das gradlinige Konzept und die sehr schlichte Gestaltung; „füf vor haubi sächsi“. Besser kann man es nicht machen.

9. Januar 2018

überraschende Entdeckung in Valencia - Wetzrillen

Neulich habe ich an der Kathedrale von Valencia eine schier schon sensationelle Entdeckung gemacht. Neben dem Ostportal habe ich nämlich "Wetzrillen" entdeckt. Wetzrillen, auch Wetzmarken, Schleifrillen oder Teufelskrallen genannt, findet man im ganzen christlichen Europa; vor allem in Deutschland und Frankreich. Aber eben nur sehr selten.
Das ganz Besondere an den Wetzrillen von Valencia ist, dass sie bisher in der Fachliteratur* nicht erwähnt wurden.

Die Herkunft der Wetzrillen ist weitgehend unbekannt, da es darüber kaum historische Aufzeichnungen gibt. Manche Volkskundler vermuten, dass sie entstanden, weil die Leute da ihre Messer rituell schärften. Somit ging der Segen oder die Kraft der geweihten Kirche auf die Messer über. Also vergleichbar mit Berührungsreliquien.
Andere vermuten genau das Gegenteil. Nämlich dass die Kirchgänger hier, als Zeichen des Friedens, rituell ihre Messer entschärften, bevor sie den Kirchenraum betraten.
Eine dritte Theorie vermutet, dass die Kirchbesucher nach der Messe hier ihren Feuerstahl rieben, um ihre Pfeifen und Stumpen anzuzünden.
Alle drei Varianten sind möglich, denn tief in den Wetzrillen sieht man ganz deutlich Metallabrieb.

Wetzrillen werden auch gerne mit "Schabmulden" verwechselt, aber das hier in Valencia sind eindeutig keine. Vielleicht schreibe ich dazu auch mal etwas, denn in meiner Nachbarschaft gibt es dazu ein sehr spannendes Beispiel.

* jawohl, dazu gibt es Fachliteratur; und im Standartwerk „Schalen-und Zeichensteine der Schweiz“ von Urs Schwegler bin ich sogar namentlich erwähnt.

4. Januar 2018

der Riese und der Seppetoni

An Silvester brachte mein Bruder einige Zeitungen aus den 1930-er Jahren mit. In einer war ein Inserat: «Van Albert aus Holland. Der grösste Mann der Welt. Der Riese aller Riesen» und «Seppetoni aus Appenzell. Der kleinste Mann. Der Liebling aller Damen und Kinder» seien in unserer Nachbargemeinde Sarnen zu bestaunen. «Eintritt: Erwachsene 50 Cts., Kinder 25 Cts.»

Da konnte ich jetzt natürlich widerstehen und schaute nach, wer die beiden den eigentlich waren? „Van Albert“ hiess in Wirklichkeit Albert Johan Kramer (1897–1976) und war aus Amsterdam. Mit seinen etwa 2,50 m Körperlänge gehörte er zu den grössten Menschen seiner Zeit.

Bild: google.ch, aus technischen Gründen im Querformat.
Ab 1919 trat er zusammen mit „Seppetoni, dem kleinste Mann der Schweiz“ als Varietékünstler auf. Seppetoni hiess eigentlich Josef Fässler (1898–1966) und war nur knapp 90 cm gross. Er kam aus Herisau im Kanton Appenzell. Und – jetzt kommt’s – der lange Van Albert war sein Schwager, denn der hatte die Schwester vom kurzen Seppetoni geheiratet.
van Albert und Seppetoni tourten zwei Jahrzehnte lang gemeinsam durch halb Europa und Amerika und liessen sich vom gwundrigen Publikum begaffen.

7. Dezember 2017

Valencia: der Samenspender an der Mauer

Valencia: Das mittelalterliche Leben war geprägt von Frömmigkeit, Geistern und Dämonen. Und wer nicht gottesfürchtig lebte, dem drohte höllische Verderbnis. Bei den Göttern half ja beten, aber gegen die bösen Geistern reichte das nicht.

Fratzen, Spottfiguren, Neidköpfe und vieles mehr sollen das Unheil abwehren. An den gotischen Bauten kann man noch einige entdecken.

Zum Beispiel an der Ostfassade der Kathedrale. Über dem Almoinator präsentiert eine Frau ihre prallen Brüste. Vermutlich will sie uns damit vor dem sündigen Leben warnen?

An der Westfassade der Lonja de la Seda, der alten Seidenbörse, rubbelt ein Engel seinen Schwengel. Warum und wieso? Wir modernen Menschen verstehen die mittelalterliche Bildersprache kaum noch.

Siehe auch: die Judensau und die Spottfiguren im Elsass

20. Oktober 2017

schöne Schuhe

Istanbul. Auch wenn alle denken, ich interessierte mich nur für rostige Eisenbahnen und Fressen! So ist es nicht. Ich schaue auch gerne schöne Dinge an; Kunst und Design. Und darum zeige ich heute schöne Schuhe aus einem Schaufenster an der Istiklal-Strasse:

Die Taxi-Schuhe sind von "Kate Spade New York“ und heissen „go Taxi Flats“ und „Le Taxi Pumps“.
Für mich wär das ja nix, aber anschauen tu ich sowas trotzdem gerne.

7. Oktober 2017

die Pelztasse

Genau heute vor 104 Jahren wurde Meret Oppenheim geboren. Die grosse schweizer Künstlerin hat viele grossartige, surreale Werke geschaffen.

Mein Lieblings-Kunstwerk ist trotz allem ihr „Frühstück im Pelz“ - die Pelztasse. Und der hässliche Oppenheim-Brunnen mitten in Bern.

17. August 2017

Heinz statt Blumen

Luzern hat viele Sehenswürdigkeiten; der Kreuzstutz gehört aber eindeutig nicht dazu. Einst am Stadtrand gelegen, ist das Quartier heute irgendwas zwischen Unort und Niemandsland. Und mittendrin eine Strassenkreuzung, wo sich Tag für Tag 25‘000 Autos darüber quälen.
Seit einigen Monaten steht hier nun „Heinz“ auf der Kreiselinsel.

Heinz ist aus Beton und 3,5 Meter hoch und wurde vom Luzerner Künstler Christoph Fischer und der Kunstbetrieb AG geschaffen.
„Heinz statt Blumen“ heisst das Werk und erinnert an den Strassenwischer Heinz Gilli, der Jahrzehnte lang am Kreuzstutz arbeitete. Auch nach seiner Pensionierung kam er weiterhin hierher, um dem Verkehr zuzuschauen und mit dem Passanten zu scherzen.

31. Juli 2017

wir sind Bildfinder

Draussen ist ein wunderschöner Sommertag; und wir gehen in Kunstmuseum. Im Keller unten zeigt ein Matthias Schamp aus Bochum sein Werk. Bei der Ausstellungs-Eröffnung hat er mit einer Konfettikanone geschossen – ein einzelnes Konfetti! Dieses gilt es nun zu suchen und finden.

Auf dem einsamen Konfetti ist ein Ausschnitt aus einem Gemälde abgedruckt. Wer das entsprechende Bild irgendwo im Museum findet, bekommt ein Zertifikat. «Dieses Zertifikat bestätigt, dass sich der Besucher (hier Name einzutragen) sich erfolgreich als Bildfinder im Nidwaldner Museum betätigt hat!» steht drauf.
Wir haben gesucht, geschwitzt und gefunden.

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Stans; noch bis am 3. September 2017

3. Juli 2017

nach Prag: unsere Lungern-Schönbüel-Seilbahn in Tschechien

Praha. Ein wunderbarer Sommermorgen. In der Nacht hat mir ein Vogel die Frontscheibe mit schachtdeckelgrosssen und kirschroten Patschen zugeschissen. Wer macht denn sowas ‒ Bisonschwalben?
Wir verlassen unsere Insel und den Caravan Park und fahren aus Prag hinaus. Zuerst schauen wir uns aber in einem Aussenquartier noch gschwind den „Roten Bus“ (n50.0381, 14.4979) vom spinnigen David Černý an.

Er baute den London-Doppeldecker für die Olympischen Spiele 2012 in London. Der Bus hat muskelbepackte Arme und macht Liegestütze.
Wir kreuzen noch etwas in Prags Speckgürtel herum und verlassen dann die Hauptstadt ostwärts. Die Strasse führt oft viele Kilometer schnurgerade durch die Kornfelder oder Wälder. Dann kommt manchmal eine leichte Kurve, oder ein Dorf, und dann wieder eine lange Gerade. Die Gegend ist grün, grün und saftiggrün.

In Hradec Králové (n50.2092, e15.8326) machen wir Mittagsrast. Im Stadtzentrum gibt es hier einen für Böhmen so typischen Hauptplatz mit diesen kitschig schönen Zierfassaden rund herum. Wir setzen uns in ein Gasthaus und bestellen das Tagesmenü. Mischsalat mit gebratenem Huhn und knusperig gerösteten Brötchen. Dazu ein währschafte Fleischbrühe und Erdbeerkuchen. Gefrässige Ruhe füllt den Raum.

Und weiter geht’s. Immer nach Osten bis nach Deštné v Orlických horách. Das kleine Skigebiet (n50.3001, e16.3609) liegt fast an der polnischen Grenze und wir würden es wohl kaum besuchen, wenn hier nicht eine Seilbahn aus unserem Nachbarort stünde. Denn als unser Skigebiet Lungern Schönbüel Konkurs ging, konnte man mit viel Glück wenigstens die Sesselbahn noch zu Geld machen. Tschechen haben die damals sieben Jahre alte Bahn gekauft und wollen sie hier im Skigebiet Deštné wieder aufbauen.

Wir wären gerne mit unserer neuen, alten Sesselbahn auf den Gipfel fahren. Aber die Bauarbeiten haben eben erst begonnen. Die Masten, die Stationen und die Seilbahn-Sessel liegen noch neben der Baustelle.
Es ist wunderschönes Wetter mit blauem Himmel und weissen Wolken. Und es ist über 30°C heiss - und das hier in den Bergen oben. Wobei die hiesigen Berge eher nur flache Hügel sind; kaum mehr als runzlige Landschaft.
Wir übernachten gleich am Waldrand in der Nähe der Seilbahn-Baustelle.