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2. Oktober 2018

Muger im Mittelpunkt


Auf unseren Touren besuchen wir auch immer wieder irgendwelche Mittelpunkte. Hier habe ich mal eine Auswahl gemacht:

Der Mittelpunkt der Welt in Hohenbuch, Bayern: 
n50.1445, e11.9827
Einer der Mittelpunkte Europas in Purnuškės, Litauen:
n54.9066, e25.3191 
Ein anderer Mittelpunkt Europas in Raschiv, Ukraine: 
n47.9628, e24.1876

Der Mittelpunkt Luxemburgs in Mersch: 
n49.74298, e6.08782
Der Mittelpunkt Belgiens in Walhain: 
n50.6402, e4.6667
Den Mittelpunkt Weissrusslands haben wir gesucht und nicht gefunden
Der Mittelpunkt der Schweiz liegt nur wenige Kilometer von zuhause in der Nachbargemeinde Sachseln. Doch darüber berichtet habe ich aber noch nie! Das werde ich aber demnächst nachholen.

13. Juli 2013

Benelux: mitten in Lëtzebuerg

Der Mittelpunkt des Grossherzogtum Luxemburg ist gar nicht so einfach zu finden. Zwar ist der Obelisk riesengross und von weit her zu sehen. Aber kein Wegweiser weist den Weg. Endlich gefunden, bin ich wahrlich beeindruckt. Ja man könnte sogar sagen - richtig euphorisch.

Ein zweiter Mittelpunkt von Luxemburg ist die gleichnamige Hauptstadt. Die ist in Verhältnis zur Landesgrösse gigantisch, aber in Wirklichkeit recht überschaubar. Selbst der Stadtplan hat gut in meiner Handfläche Platz.

Wir lassen uns vom öffentlichen Nahverkehr ins Stadtzentrum chauffieren. Letztes Mal erlebte ich eine quirlige Stadt; heute erscheint mir alles trüb und fad.

Vor dem grossherzogliche Palais im flämischer Renaissance Stil, stolziert eine Soldaten-Marionette stetig auf und ab. Vom immer gleichen hin und her zeichnet sich auf dem Pflaster bereits eine braune Spur ab. Wie die Schleimspur einer Schnecke.

Am anderen Ende der Altstadt steht der Palast der diplomatischen Vertretung der Schweiz; kein flämischer Renaissance Stil, eher Ostblock-Charmes. Umzingelt von Freunden.

In den Strassen geht es geschäftig zu. Ausverkaufsstimmung. Ich kaufe ein Schinken-Käsebrot; allerdings zum regulären Preis.

Das neue Quartier „Kirchberg“ liegt etwas ausserhalb des Stadtzentrums. Hier siedeln unzählige Behörden, Finanzdienstleister und internationale Organisationen. Alle in Häusern aus Glas und poliertem Stein.

Dazwischen steht die neue Philharmonie. Eine schneeweise Muschel auf mehr als 800 Stahlbeinen. Die Tür ist nicht abgeschlossen und keiner da, also besichtigen wir auch die Innenräume. Lichtdurchflutet und chic. Daneben wirke ich winzig und schäbig.

12. Juli 2013

Benelux: Château de Muger Luxembourg

Die Wolken hängen triefend nass am trübgrauen Himmel. Heute tun wir ausschlafen. Bei mir ist das schon um sechs in der Früh soweit. Bettwälzen und noch gschwind den Frauenroman zu Ende lesen, denn gestern kauften wir Büchernachschub.

Das „Conservatoire National de Véhicules Historiques“ befindet sich in der alten Kutschfabrik „J. Wagner“ mitten in Diekirch. Wir löhnen fünf Euronen und schauen uns die Autosammlung an. Gleich beim Eingang steht, wie immer und überall, ein VW Käfer.

Wir bewundern einige französische und englische Autos. Nicht sehr viele und keine Raritäten. Einfach nur alte Autos in einer schönen Fabrikhalle.

Im Obergeschoss befindet sich das Diekirch-Biermuseum. Leere Flaschen und alte Plakate. Finde ich jetzt nicht sooo spannend – wer will sich schon leere Flaschen und alte Plakate anschauen.

In Colmar-Berg hausen Henri und María Theresa Grossherzog von Luxemburg im Schloss von Berg. Etwas versteckt hinter hohen Mauern und dichten Grünzeug. Wir logieren gleich gegenüber - im Château de Muger.

11. Juli 2013

Benelux: bahnradeln nach Bastogne

In den Ardennen pflegen die Belgier ein inniges Verhältnis zu alten Panzern. Jedes Dorf, was etwas auf sich hält, hat mindestens einen davon. Meist auf dem Dorfplatz und auf einem Sockel. Ich verstehe das ja, aber seltsam dünkt es mich dennoch.

In der Nähe von Houffalize treffen wir auf eine alte Bahnlinie; längst aufgehobene und zu einem Weg umgebaut. Wir radeln südwärts. Die Landschaft ist runzlig und das Wetter recht angenehm.

Von der einstigen Bahnlinie ist nicht mehr etwas zu erkennen; einige Kilometersteine, sonst nichts. Die Strecke wurde 1884 eröffnet und 1984 geschlossen. Unsere Fahrt endet am alten Bahnhof „Bastogne-Sud“. Da wo einst die Züge hielten, weiden jetzt Esel.

Wir flanieren ein wenig durch Bastogne, schauen uns die Schaufenster an und beglücken ein Strassencafé. Gegenüber erinnert eine grosse Tafel an die Sieger des alljährlichen Radrennens Bastogne-Lüttich. Die fahren genau die gleiche Strecke wie wir; einfach noch etwas weiter.

Am Nachmittag fahren wir nach Clervaux im Grossherzogtum Luxemburg. Es ist ja nicht weit. Und das Grossherzogtum nicht gross. In Clervaux finden wir ein schnelles Wlan und erledigen den Schreibkram. Nachher geht Frau G. im örtlichen Hallenbad schwimmen. Sie schwimmt wie ein Hering - und beachtliche 50 Längen.
Wir übernachten gleich hier. Es beginnt zu regnen.

27. Juni 2013

Benelux: übergeschnappt, und viel bahnfahren

Rumelange. Beim Frühstück erzählt Frau G. vom Feuerwerk in der vergangenen Nacht. Ich habe geschlafen und nichts davon mitbekommen. War alles bestimmt bloss ein Traum! Sie beharrt aber auf dem Feuerwerk und versucht ihre Träumerei sogar mit Fotos zu belegen. Jetzt fotografiert sie schon ihre Träume - ist Frau G. nun übergeschnappt?

Mal vom Nieselregen und dem eisigen Wind abgesehen, ist das Wetter ganz gut. Wir fahren einige Kilometer weiter, bis zum alten Bahnhof „Fond-de-Gras“. Er ist erstaunlich gross und liegt in einem abgelegenen Wald. Einst war hier das Zentrum der umliegenden Eisenerzgruben, bis diese in den 1960-er Jahren eingingen.
Ausgerechnet heute fahren auf den alten Geleisen wieder die Züge. Da wollen wir – ich- natürlich dabei sein. Unsere erste Fahrt geht mit dem Schienenbus nach Pétange.

Zurück nach Fond-de-Gras mit dem Dampfzug; wir reisen 1. Classe.

Die dritte Fahrt mit der Schmalspur Grubenbahn und einer Dampflok nach Doihl.

Die vierte Fahrt mit der elektrischen Grubenbahn durch die Erzgrube hindurch nach Lasauvage.

Dann weiter mit einer Diesel-Grubenbahn nach Lasauvage Eglise und Saulnes in Frankreich.

Die sechste Fahrt geht wieder durch den Stollen zurück nach Doihl, Elektro-Grubenlok.

Und wieder zurück nach Fond-de-Gras mit der Dampflok.

Im Bahndepot stehen noch mindestens ein Dutzend Lokomotiven. Einige sind fahrbar, andere schwer krank.

Nach drei Tagen mit alter Eisenbahnen ist jetzt genug. Frau G. zeigt sich zwar nach wie vor nachsichtig, doch ich will ihre Geduld keinesfalls überstrapazieren. Die nächsten Tage sollen frei von müden Maschinen sein. Ausser der Zufall sollte es anders wollen…

26. Juni 2013

Benelux: im Bauch von Luxemburg

So – unsere erste Reisewoche ist um und der Tank leer. Und wir sind in Luxemburg. In Rumelange, direkt an der französischen Grenze. Die Sonne und der Regen wechseln sich regelmässig ab. Rumelange ist ein nettes Städtchen, das einst vom Bergbau lebte. Bis dann 1981 Erzgrube endgültig zu machte.


Das „nationale Museum der luxemburgischen Eisenerzgruben“ befindet sich in einem ehemaligen Erzbergwerk. Wir bekommen gelbe Plastikhelme und holpern dann mit der Grubenbahn einige Kilometer weit in den Berg hinein. Es ist kühl, feucht und düster. Überall zweigen Stollen ab, viele eingestürzt oder zugemauert. Da und dort stehen rostige Gerätschaften herum.

Über einen halben Kilometer Länge sind alte Bergbaumaschinen und Grubenbahnen ausgestellt. Müde Technik von einst, rostig und zerschunden. Das gefällt mir, mein Herz hüpft.

Und sonst? Die Landschaft rundherum ist eher schlicht; Felder und Wälder; manchmal auch umgekehrt. Und Hügel. Manchmal ein Dorf.

5. September 2010

Luxemburg, Belgien und so

An einem Donnerstag im vergangenen August ging es los. Die fünfzehn eingepackte Unterhosen vermittelten einen zeitlichen Eindruck der anstehenden Reise. Es ging wie so oft übers Elsass nach Lothringen und weiter.
19. August bis 4. September


Die Belgier werden nicht umsonst „hommes frites“ genannt. Sie sollen einst diese schmackhafte Härdöpfel-Zubereitung erfunden haben – danke Belgier. Wir steuern gleich am ersten Tag so eine „Friterie“ genannten Gaststätten an. Ein schwitzender Koch mit einer trübweisser Schürze schöpft für uns eine Handvoll dieser goldgelben Leckerei aus dem siedenden Öl.

Bouillon ist ein malerisches Städtchen an der Semois, wie sie hier ihren Fluss nennen. Und auf einem Felsen hoch darüber steht die Schlossruine. Auf dem Fluss sind unzählige Pedalo unterwegs; manche als Plastik-Riesenschwan getarnt. Oder als hellblauer Polyester-Delphin. 

Der berühmteste Bouilloner ist der Godefroy de Bouillon. Vor tausend Jahren befreite er als tapferer Kreuzritter Jerusalem vor den orientalischen Besetzern; und rettete das Christentum. Heutzutage ist er bloss noch der Namensgeber für ein Bier. Wohl gut, dass er das nicht mehr erleben muss!

Jedes belgische Städtchen hat seinen Panzer; Bastogne hat gleich zwei. Und ein riesiges Kriegsdenkmal. Und eine Friterie, ansonsten gibt es nicht sooo viel zu sehen.



Weiter geht’s nach Luxembourg. Esch-sur-Sûre; ist schön anzuschauen, hat eine Brücke, ein Tunnel und eine Burg.

Der Mosel entlang, zahllose Flussschlaufen, Weinberge und romantische Dörfer mit Riegelhäusern. Und früher gabs mal beiderseits vom Fluss je eine Bahnlinie. Die eine Bahn fährt noch. Hier die doppelstöckige Brücke bei Alf-Bullay. Oben der Zug, unten die Autos und ganz unten die Schiffe. Der Zug fährt hier direkt von der Brücke in einen der längsten Tunnel Deutschlands.

Wie die Mosel fliesst auch die Saar etwas ziellos in den Hügeln herum.

Speyer begrüsst mich und Frau G. mit einem Regenbogen - danke Speyer.
Die Stadt ist sehr angenehm und immer eine Reise wert. Schöne Innenstadt und üppige Parkanlagen.

Ein Eingeborener empfiehlt mir „Pfälzer Saumagen“ zu essen. Man stopft dazu allerhand Speiseresten in einen Schweinemagen und brät einige Scheiben davon in Butter. Achtung; das Schwein wird nicht mitserviert, bloss sein Magen. Schmeckt aber dennoch guuut.

Im Technik Museum von Speyer und Sinsheim besichtigen wir aufgespiesste Flugzeuge und müde Autos. Hier eine Concorde hinter einer Tupolew-144. Beides Überschallflugzeuge; und beide stürzten je einmal in Paris ab.

Auf dem Nachhauseweg besuchen wir noch die „Landesgartenschau“ in Villingen-Schwenningen. Die Blumen sind schön, die Ausstellung aber ist belanglos. So originell wie eingeschlafene Füsse.

War eine schöne Tour, da fahren wir wieder mal hin.