Posts mit dem Label Slowenien werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Slowenien werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

7. Mai 2011

Balkan: heimwärts

So – wir haben nun alle zehn Balkan-Länder besucht. Wir übernachten noch einmal in Slowenien. Dann heisst es nachhause fahren.

Auf der Autobahn quer durch Italien, es ist wie immer dichter Verkehr. Unzählige Lastwagen aus allen möglichen Ländern donnern westwärts. Wir fahren bis nach Varese. Am Lago di Varese finden wir einen recht schönen Übernachtungsplatz.

Von da ist es nicht mehr weit bis in die Schweiz. Und wie es sich für einen aufrechten Schweizer gehört, besuchen wir noch gschwind die Schokoladenfabrik in Caslano. Die haben Maschinen, da kommt unablässig Schokolade raus – fast unglaublich. Und man kann unbegrenzt Schoggi probieren. Das Eintrittsgeld habe ich jedenfalls mehrfach wieder hinein-degustiert.

Auf dem Gotthardpass erreichen wir endgültig unsere vertraute Heimat. Hier oben hat es himmelhoch Schnee und einer verkauft Cervelats vom Grill; so etwas können die nicht, die Balkanier.

6. Mai 2011

Balkan: in Slowenien drinnen

Slowenien ist das zehnte Land auf unserer Reise. Die Landschaft ist lieblich, hügelig und saftig grün. Es ist wie in Österreich, nur dass die Leute noch seltsamer reden. Aber eins ist es hier nicht; exotisch.

Wir schauen uns einige Landstädtchen an. Alle mit einer schönen Altstadt, mit prächtigen Kirchen, mächtigen Schlössern; mit malerischen Plätzen und engen Gassen. Schön, aber immer irgendwie gleich. Wir besuchen zudem ein Feuerwehrmuseum mit müden Pumpen und abgegriffenen Helmen. Ein Kloster mit einer mächtigen Linde, auf die man hochklettern kann. Und einige weitere geschichtsträchtige Orte.

Die Tropfstein-Höhlen bei Postojna sind einzigartig und 34 Millionen Besucher seien schon hier gewesen, prahlt der Prospekt. Da will ich natürlich auch hinein. Gemeinsam mit anderen Schaulustigen werden wir in ein Eisenbähnchen gesetzt. Das Züglein bringt uns in holpriger Fahrt mehr als 2 Kilometer tief in den Berg hinein. Ab da marschieren wir fast eine Stunde durch die Unterwelt. Tropfsteine hängen wurstig von der Decke, andere wachsen wie Schwengel in die Höhe. Wiederum andere erinnern an Blumenkohl oder hängen wie Gedärm herunter. Enge Gänge und riesengrosse unterirdische Hallen. Beeindruckend schön.

Und in der Höhle lebt der Grottenolm; ein trübweisses Schleimwürstchen mit Beinen. Der kann nicht viel, ausser jahrelang ohne fressen leben. Und es überrascht auch nicht, dass Grottenolme völlig blind sind. Denn so wie der ausschaut, fände bestimmt keine paarungswillige Grotten-Olmin; da hilft bloss völlig Blind- und Dunkelheit.

Ich werde von Wassertropfen getroffen. Jetzt befürchte ich, mir wachsen nun auch Tropfsteine am Kopf.

Unweit der Tropfsteinhöhlen ist die Höhlenburg; „Predjmski grad“. Sie wurde im Mittelalter in den Eingang einer Höhle gebaut. Hier war es zwar schattig und zugig, aber die senkrechte Felswand und die Höhle boten Schutz vor den Feinden. Die Legende besagt, dass einst der gefürchtete Ritter Erasmus Lueger hier wohnte. Die Triester belagerten seine Burg lange Zeit, aber ohne Erfolg. Erst als ihnen verraten wurde, wann und wo sich der Erasmus jeweils erleichtert, gelang ihnen der Durchbruch. Ein gezielter Kanonenschuss im Morgengrauen zerfetzte das Klo-Häuschen und den Ritter Erasmus. Treffer und Sieg!