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29. Juni 2020

Zuckerstock-Bunker in Frauenfeld

Gleich neben der Stadtkaserne in Frauenfeld steht ein inzwischen sehr seltener Schindler-Bunker (n47.558, e8.899). Ursprünglich diente er der Verteidigung der Kaserne. Es zeigte sich aber bald, dass die Sache nichts taugt.

Hier habe ich schon einmal über diese Zuckerstock-Bunker geschrieben...

21. Februar 2020

Lost Places: verlassene Filmkulissen

Zehn Jahre Muger – also Zeit für einen Rückblick auf einige Entdeckungen.

In Marokko gibt es zahlreiche Filmkulissen. Oft ganze Städte oder Paläste mitten in der Wüste. Manche sind bekannt, andere weniger.

Die Geschichten dazu: Hier, hier und hier

20. Februar 2020

Lost Places: rostige Dampfloks in Bulgarien

Zehn Jahre Muger – also Zeit für einen Rückblick auf einige Entdeckungen.

Während des Kalten Krieges versteckte das bulgarische Verteidigungsamt an geheimen Orten Züge. Die sollten im Kriegsfall als eiserne Reserve dienen. Der Krieg kam nicht und die Züge rosten vor sich hin.

Die Geschichten dazu: Hier und hier.

19. Februar 2020

Lost Places: verstorbener Vergnügungspark in Italien

Zehn Jahre Muger – also Zeit für einen Rückblick auf einige Entdeckungen.

Nördlich von Milano gibt es einen längst verlassenen Vergnügungspark. Die Bäume wachsen bereits durch die Achterbahn und das Tschtschu-Züglein ist abgebrannt. Aber es schaut sauromantisch aus.

Die Geschichte dazu gibt es: Hier

18. Februar 2020

Lost Places: halbes Flugzeug in Zypern

Zehn Jahre Muger – also Zeit für einen Rückblick auf einige Entdeckungen.

Mitten im UN-Pufferzone zwischen Zypern und Nordzypern steht ein Flugzeugwrack. Eine tschechoslowakische Tupolew Tu-104a. Erst machte sie eine Bruchlandung, dann wurde sie von einer Rakete erschossen...

Die Geschichte dazu: Hier

17. Februar 2020

Lost Places: Autofriedhof in Schweden


Zehn Jahre Muger – also Zeit für einen Rückblick auf einige Entdeckungen.

Mitten im Wald im schwedisch/norwegischen Grenzgebiet liegen mehrere Hundert Autos aus den 1950/60-er Jahren im Wald. Rostige Chromjuwelen und verwitterte Alltagskarren.

Die ganze Geschichte: Hier und hier.

30. Oktober 2019

Costa Dorado: das nicht im See versunkene Dorf Celles

13 Lac du Salagou. Als man damals den Stausee von Salagou baute, sollte das kleine Dorf Celles im See versinken. Man siedelte deshalb die Einwohner um und staute das Wasser. Doch der Seespiegel blieb niedriger als erwartet und reichte bloss bis knapp unterhalb der Häuser.

Seither ist Celles (n43.6612, e3.341) eine Geisterstadt. Früher war es komplett verlassen und es lagen ein paar Autoruinen herum. Inzwischen ist alles geputzt und hergerichtet; und Celles ein beliebtes Ausflugsziel.

Wir rollen gemütlich auf der A75 nord- und bergwärts. Die Landschaft geht immer höher hinauf und wird immer karger. Bei Millau erreichen wir dann das tief eingeschnittene Tal des Tarn. Der Fluss wollen wir dann folgen, doch zuerst schauen wir uns die Rekord-Brücke von Millau an.

Vom Plateau-Rand (n44.0722, e3.0641) aus haben wir einen grossartigen Blick auf den Viaduct du Millau mit seiner beeindruckenden Grösse. Als ich damals die Baustelle besuchte, konnte ich mir fast nicht vorstellen, dass man hier am Fluss Eiffelturm-hohe Pfeiler bauen will. Die Fahrbahn ist etwa in der gleichen Höhe wie die Aussichtsterrasse vom Eiffelturm.

Von unsrem Aussichtsberg geht es nun eine enge und steile Bergstrasse hinunter zur Brücke. Oben über den Viaduct du Millau sind wir schon ein paar Mal gefahren, aber von unten wirkt die Brücke noch einmal um ein Vielfaches grösser. Himmelhoch über uns brummen die Lastwagen darüber. Sie sehen aus wie Spielzeug.

28. Oktober 2019

Costa Dorado: die Kirche im See

11 Torredembarra. Seit langem haben wir diese Nacht wieder zuhause in unserem Möbelwagen geschlafen. Dies weil wir am frühen Morgen los wollen, denn wir müssen nachhause.
Unsere erste Etappe führt und nach Vilanova i la Geltru. Hier war ich ja vor zwei Jahren; und hier hat es mir damals so gut gefallen. Heute ist es hier diesig-schwül und die Stadt wirkt recht schäbig. Wir schlendern zur Markthalle. Aber auch hier ist es ungemütlich.

Wenigstens kann ich dieses Mal das örtliche Flugzeugmuseum besuchen. Das Museum ist zwar längst eingegangen und ausser zwei Flugzeugen auf dem Dach - eine Hispano Aviación HA-200D und eine Beechcraft Musketeer aus den 1960-er Jahren - und viel Gestrüpp drum herum ist wenig zu sehen.

Nun habe ich genug von Städten, verstopften Strassen und hässlichen Häusern. Wir verlassen Vilanova nordwärts. Vorbei an allerlei Einkaufszentren, Pneuhändlern, Schnellfresser und Schrottplätzen kommen wir schon bald in eine hüglige Landschaft. Das Wetter wird besser und die schwüle Hitze bleibt hinter uns.

Mitten zwischen mächtigen, roten Felsen liegt der Stausee Pantà de Sau. Als er damals aufgestaut wurde, versanken vier Dörfer komplett im See. Heute schaut nur noch der Kirchturm vom ehemaligen Dorf Sant Romà de Sau aus dem Wasser (n41.9764, e2.3964). Bei Niedrigwasser kommt die ganze Kirche zum Vorschein, bei Hochwasser sieht man bloss noch die Spitze des Kirchturmes.

Solche versunkenen Dörfer gibt es überall. Zum Beispiel im Reschensee in Italien oder im Stausee in Bulgarien. Und ein wenig auch bei uns im Lungerersee, wo jeden Winter die Reste des überfluteten Ortsteiles auftauchen.

Wir übernachten direkt am Stausee. Am Abend beginnt es zu stürmen. Der Regen auf dem Dachfenster hört sich an wie Applaus.

25. Oktober 2019

Costa Dorado: zwei Geisterstädte in den Bergen

10 Torredembarra. Heute frühstücken wir auf dem Sonnendeck unseres Segelschiffes. Es weht ein warmer Morgenwind und ich fühle mich ein wenig wie so ein neureicher Schnösel.
Heute ist wieder einmal perfektes Segelwetter. Frau G. und ich machen deshalb einen Ausflug ins Landesinnere. Zuerst fahren wir nach El Catllar (n41.1759, e1.3248), weil wir hier noch was Geschäftliches zu tun haben.
Später kraxeln wir auf einer schmalen Bergstrasse nach L'Albiol und weiter ins verlassene Bergdorf La Mussara (n41.2521, e1.0283). Bis 1960 wohnten hier noch eine Handvoll Leute, seit sie weggezogen sind, verfällt das Dorf.

Die Kirche wird schon mit Krücken gestützt und auf dem alten Friedhof wuchert das Gestrüpp überwachsen. In einigen Jahren wird von La Massura wohl kaum mehr etwas übrig sein.

Hier oben auf gut 1'000 Meter Höhe wachsen Föhren mit fast zwanzig Zentimeter langen Nadeln. Es angenehm kühl und wäre es etwas sichtiger könnten wir sogar das Meer sehen. Als dann später Nebelschwaden über den Bergrücken kriechen, fahren wir weiter.

Ganz in der Nähe besuchen wir die Ruinen der ehemaligen "Campamento Militar Los Castillejos“ (n41.2469, e0.9851). Ursprünglich waren hier am Ende der Welt bis zu viertausend Soldaten stationiert. Vor zwanzig Jahren wurde die Anlage dann endgültig stillgelegt und wird seither von den Besuchern gefleddert.

Die Strasse nach Alforja hinunter ist wesentlich bekömmlicher, als unser Hinweg über L'Albiol. Wir sausen an Tarragona vorbei und zurück in den Hafen von Torredembarra.

Unsere Segelsportler sind auch wieder von ihrer heutigen Kreuzfahrt zurück. Die Herbstsonne scheint goldig und der Abendwind lässt das Schiff sanft schaukeln. Wir trinken Getränke und vertilgen Knabberzeug. Es ist wunderschön und saugemütlich hier.

16. August 2019

alte Transrapid-Versuchsanlage Emsland

Seit den 1970-er Jahren entwickelte die deutsche Maschinenindustrie die Magnetschwebebahn Transrapid. Dazu brauchte man auch eine Teststrecke; und diese baute man um 1980 im Emsland. Die Strecke besteht aus einer langen Gerade mit je einer Schlaufen am Ende. Insgesamt etwas über 31 Kilometer lang.

In all den Entwicklungsjahren entstanden nach und nach neun Versuchszüge. Der „Transrapid 07“ fuhr 1993 eine Rekordgeschwindigkeit von 450 km/h*. Heute steht er auf dem ehemaligen Betriebsgelände in Lathen herum.
Die gesamte Bahnstrecke der Transrapid-Versuchsanlage Emsland (TVE) steht auf Stützen. Die Fahrbahn besteht aus Beton, teilweise aber auch aus Stahl. Die Stahl-Fahrbahn hat sich aber nicht bewährt, darauf war die Fahrt unruhig.
Ganz besonders massiv sind die beiden Weichen. Dicke Hydrauliksäulen müssen die gesamte Fahrbahn seitlich hin und her schieben.

Das alte Besucherzentrum in Dörpen wird langsam vom Gestrüpp überwuchert. Früher konnte man hier zuschauen, wie der Zug vorbei flitzte. Und man konnte auch mitfahren. Über eine halbe Million Leute nutzten die Gelegenheit. Bloss ich hab sie verpasst!
Am 22. September 2006 geschah dann das Unglück. Der "Transrapid 08" prallte mit etwa 160 km/h auf ein Werkstatt-Fahrzeug - 23 Leute starben. (n52.8885, e7.3571)

Ende 2010 wurde die Versuchsanlage endgültig geschlossen. Zurzeit ist man dabei, den dreissig Kilometer langen Linearmotor abzubauen. Was mit der eigentlichen Strecke geschieht, weiss man noch nicht.

*2007 erreichte ein Experimental-TGV auf normalen Gleisen 575 km/h.

7. August 2019

Friesland: Schiffe im Ruhrgebiet

18 Heede. Das Wetter ist nicht gut, aber deutlich besser wie angedroht. Heute wollen wir ein grosses Stück nach Süden fahren. Aber gestern Abend hat Frau G. so nebenbei erzählt, dass sich hier ganz in der Nähe die Transrapid-Teststrecke befinde. Also fahren wir hin und schauen uns die Reste der futuristischen Magnetschwebebahn an.

Über den Transrapid schreibe ich vielleicht später noch etwas.

Wir fahren auf der Autobahn südwärts bis ins Ruhrgebiet. Mit jedem Kilometer wird das Wetter schöner. Beim Schloss Lembeck machen wir Mittagsrast. Es gibt Stachelbeer-Kuchen und einen Spaziergang durch den Schlosspark.

Im Stadtzentrum von Marl steht vor dem Theater (n51.6522, e7.0889) eine rostige Lok kopfüber. In den 80-er Jahren stand die „Kriegslok“ in Berlin; und sie soll an die Schandtaten der Deutschen Reichsbahn erinnern, die damals ein allzu williger Helfer der Nazis war.

Das Ruhrgebiet sieht ganz anders aus, als man sich das so vorstellt. Prächtige Alleen, üppige Weizenfelder und dazwischen Dörfer mit einfältigen 60-er Jahre Wohnhäusern. Im Hintergrund manchmal weitentfernt ein Kamin oder ein Kühlturm. Von den umliegenden Grossstädten sehen wir gar nichts.
Es gibt vielleicht schönere Landstriche, aber hässlich ist es hier überhaupt nicht. Ich denke, hier lässt es sich ganz gut leben. Es erinnert mich an das zärtliche Zitat von Frank Goosen über seine Heimat: «Woanders is auch scheiße!».

Heute wollen wir am historischen Schiffshebewerk (n51.6167, e73255) in Waltrop übernachten. Hier gibt es daneben auch noch ein weiteres Hebewerk und zwei grosse Schleusen. Das alte Schiffshebewerk ist ein riesiges Gestell aus genietetem Eisen und dazwischen ein Trog, mit dem die Schiffe samt dem Flusswasser etwa 14 Meter angehoben werden konnten.
Wir lösen eine Eintrittskarte fürs Hebewerk und bemerken erst später, dass wir gleich ein ganzes Schiffs-Museum vor uns haben.

Jede Menge alter Schiffe, knorpeliger Krane und müder Eisenbahnen. Eigentlich wollten wir hier ja nur übernachten, doch jetzt bestaunen wir das umfangreiche Schwimmzeug an. Wunderbar hier. Und die Eingeborenen sind wirklich nett und gesprächig.

23. Juli 2019

Friesland: wir fahren über ein Meer, das keines ist

7 Elburg. Wie versprochen ist es heute gut 10 Grad kühler als gestern. Und grau und diesig. Gegen Mittag verlassen wir Peti, Lucy und Elborg und fahren übers Flevoland nach Lelystad. An der Schleuse besuchen wir die gigantische Skulptur „Exposure“. Ein Mann aus Gitterstahl  hockt auf der Mole (n52.5219, e5.4252) und schaut übers Meer.

Von weitem wirkt die Figur sehr natürlich. Aber je näher wir kommen, desto mehr löst sie sich auf und ist am Ende nur noch ein Gewirr aus Stahlprofilen.
Ganz weit hinten am Horizont kann man grad noch Amsterdam erahnen.
Wir fahren zur Schleuse ganz in der Nähe und schauen den Schiffen zu. Sie fahren direkt an unserem Esstisch vorbei. Bei den Segelschiffen muss zudem jedesmal auch die mächtige Klappbrücke geöffnet werden. Ein interessantes Schauspiel.

Der Markerwaard-Deich ist etwa 27 Kilometer und trennt das Markermeer und das Ijsselmeer. Beide "Meere" sind eigentlich Seen und liegen tiefer als der Meeresspiegel. Das Wasser wird in die Nordsee gepumpt und Flevoland so trockengelegt.
Auf halber Strecke gibt es einen Rastplatz (n52.6365, e5.4156). Hier flitzen zahlreiche Kite-Surfer übers Wasser. Der Wind ist ziemlich böig und manche schiessen deshalb mit grossen Sprüngen über die Wellen.
Ganz in der Nähe können wir zuschauen wie neues Land gemacht wird. Bagger bauen einen langen Damm und schütten Sand auf. Später wird das Wasser abgepumpt und aus dem heutigen Seeboden werden Wiesen.

In Medemblik kommen wir am alten Pumpwerk und heutigen Dampfmaschinenmuseum "Nederlands Stoommachinemuseum" vorbei. Ein prächtiger Backstein-Palast mit riesigen Dampfmaschinen darin. Und noch schöner – gleich hinter dem Pumpwerk stehen und liegen unzählige alte Maschinen und Motoren herum. Lokomobile, uralte Dampfmaschinen, ein Dampf-Schwimmbagger und ein hübscher Dampfkran.

Wir übernachten heute beim Regatta Center (n52.7693, e5.1169). Der Platz ist nur durchschnittlich schön, aber „unser“ Platz am Hafen war leider schon besetzt...