17. März 2014

Rom: pfeilschnell über den Po

Morgenstund habe Gold im Mund, behauptet eine Redewendung. Bei mir ist’s so gelblicher Hustenschleim, als wir im Morgengrauen in den Zug steigen. Zuerst mit der S5 nach Luzern und dann mit dem EuroCity weiter bis nach Mailand. Der Zug ist gähnend leer; und beim ersten Halt steigen noch einige Leute aus. Wenn das so weiter geht, befürchte ich ein Vakuum.

In Chiasso seigt ein „Fahrgast“ ein, der dermassen übel stinkt, dass uns die Augen brennen. Wie ein angefaulter Eselkadaver. Derweilen schiebt ein Servicemann seine Minibar durch den Mittelgang und schaut uns flehend an.

Am Mittag rollen wir dann pünktlich in den Bahnhof Milano Centrale ein. Leider haben wir kaum Zeit den grandiosen Bahnhof anzuschauen, denn nebenan wartet schon unser Frecciarossa. Kurz nach dem Mittag schlängeln wir uns aus der Stadt heraus. Und als der Häuserbrei hinter uns ist, sausen wir mit 300 km/h über die Po-Ebene – pfeilschnell. Bologna, dann Firenze und weiter nach Rom.

Pünktlich um halb vier erreichen wir Roma Termini. Unser Hotel ist nicht weit vom Hauptbahnhof. Es wird von einer indischen Familie geführt und ist eigentlich eine umgebaute Wohnung. Unser Zimmer hat den Charme einer Schlachterei, und ein Fenster. Nach dem Hotelzimmer in Malta weiss ich sowas zu schätzen. Eine goldfarbene Steppdecke bringt zudem etwas Noblesse in unsere ansonsten eher karge Bleibe.

Wir machen gleich einen ersten Stadtspaziergang und sehen uns Würdigkeiten an. Viele Tagesausflügler und milde Frühlingssonne. Am Abend mache ich Frau G. noch mit „Porchetta“ bekannt – dem würzigen Schweinebraten. Gefällt uns gut, dieses Rom.

15. März 2014

schwanziges Nilpferd

«Wie eine Zeder lässt es hängen seinen Schwanz» - kann man in der Bibel über das Nilpferd lesen; Hiob 40,17.
Gut zu wissen, sollte mal jemand danach fragen.

14. März 2014

Dachschaden in Luino

Es gab Zeiten, da hatte der Bahnhof „Luino internazionali“ ein Dach. Eine imposante Eisenkonstruktion und eine der grössten und prächtigsten Italiens.

Dann kam der Krieg und man brauchte das Eisen fürs Militär. 1941 wurde sie Halle abgebaut und eingeschmolzen.

13. März 2014

die Hoffnung stirbt zuletzt

Er sei zurzeit wieder einmal in einem in einem Beschäftigungsprogramm, sagte mein alter Kumpel. Sechs Monate „beruflichen Integration“ und „sinnvolle Tagesstruktur für Stellensuchende“ muss er über sich ergehen lassen. Also im Arbeitslager für Arbeitslose.
Jetzt muss man wissen, hier bei uns in Obwalden beträgt die Arbeitslosenquote etwa 0.9%. Arbeitslose sind eine exotische Spezies, seltener als Blauschnabelrebhühner und Fickbetrüger. Und wenn man von den Arbeitslosen jetzt noch alle entfingerten Pianisten und blinden Piloten abzählt, bleiben bloss noch einige Alkoholisten übrig. Und mein Kumpel!
Er besucht nun schon zum sechsten Mal den Kurs „richtig bewerben“. Vielleicht klappt es ja diesmal. Und wer jetzt denkt, er sei arbeitsscheu oder und eine Last, der irrt. Sorgt er mit seiner Arbeitslosigkeit doch für das Einkommen von einem halben Dutzend …gogen und …peuten. Ohne solche Leute wie ihn wäre die nämlich alle arbeitslos.

12. März 2014

Sahara: im Wüsten-Wald

Baumstämme mitten in der Sahara! Da denkt manche einer an den ausgelutschten Witz von den Holzfällern. Aber nein, sowas gibt es wirklich. Versteinerte Baumstämme liegen in Algerien und Libyen da und dort herum. 200 Millionen Jahre alt, also aus der Zeit der Dinosaurier. Sie sehen aus wie Holz, sind aber deutlich schwerer.

Damit Holz versteinert und nicht verrottet braucht es ganz besondere Bedingungen; Vulkane. Die noch frischen Bäume müssen von Vulkanasche oder –schlamm überdeckt werden. So luftdicht verpackt dringt dann gaaanz langsam kieselsäurehaltiges Wasser ein und lagert sich als Siliciumdioxid ab. Das „versteinerte“ Holz und besteht zum Schluss komplett aus Quarz.