13. November 2012

Berlin: Mut und Tränen

Die DDR-Grenzmauer dichtete Westberlin rundherum komplett ab. Beton, Stacheldraht und unzählige Grenzer sorgten dafür, dass keine Genossen „rübermachten“. Ein Grenzübertritt war nur an einigen wenigen Orten erlaubt. Der vielleicht wichtigste war beim Bahnhof Friedrichstrasse.

Um den Ansturm der Ein- und Ausreisewilligen besser zu bewältigen, baute man in den frühen sechziger Jahren eine moderne Grenzabfertigungshalle. Ein lichter Pavillon für ein übles Regime. Und weil hier viele Abschieds- und Freudentränen flossen, nannte man ihn schon bald "Tränenpalast".

Heute ist darin ein Museum untergebracht. Etwas kitschig vielleicht, aber ein Exponat hat mir ganz besonders gut gefallen. Eine Ansichtskarte, die ein Stefan Ullmann 1985 nach seiner Flucht seinen in der DDR zurückgebliebenen Angehörigen schickte.

An der Friedrichstrasse steht auch das neue Asisi Panorama „Die Mauer“. Das riesige Rundgemälde ist erst seit wenigen Wochen geöffnet und zeigt einen Blick über die Mauer nach Ostberlin.
Ein Aufseher maulte, wir dürften hier drinnen keine Fotos machen. Der Künstler wolle seine Bilder ja verkaufen! «Schöne Grüsse an den Künstler, das mache ich genau so» sagt Peter und knipst munter weiter.

2 Kommentare:

  1. Steht eigentlich noch irgendwo ein Stück von der Mauer im Original?

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    1. Ja. Zum Beispiel an der Niederkirchnerstrasse steht noch ein längeres Stück der Mauer. Mit mannshohen Gittern eingesperrt, als ob sie abhauen täte...

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