12. September 2016

Alpenglühen: vom Stilfserjoch in den Sommer

Die Nacht auf dem Stilfserjoch war kuschelig – aber recht kühl. Draussen ist Novemberwetter, wolkenverhangen und die Temperatur nur knapp über dem Gefrierpunkt.
Beim Frühstück beraten wir wohin es weiter gehen soll. Reschenpass oder Meran? Oder beides? So oder so geht es nun wieder bergab. Und zwar steil und kurvenreich. 48 Haarnadelkurven bringen uns mehr als 1‘800 Meter hinunter. Eine grandiose Strasse und fast so schön wie die Tremola.


In  Prad, Prato dallo Stelvio, treffen wir Lorenz, der sich selber „der mit dem Windhauch spricht“ nennt. Er ist Bildhauer, Dichter, Maler und besitzt sein eigenes Freilichtmuseum (n46.6103, e10.5748). Er ist aber auch ein Lebenskünstler und bestimmt auch ein bisschen ein Spinner.

Wir streifen durch seinen Garten und um sein Haus und schauen uns die Steingesichter, Totempfähle und Schrottskulpturen an. Nur seine Knochengebilde gruseln mich ein wenig. «Der Tod gehört halt zum Leben» sagt er.

Der Reschen-See ist wegen seinem Kirchturm im Wasser weltbekannt. Eine tragische Geschichte, aber uns sind zu viele Leute und Autobusse da. Wir trinken ein Caffè und denken an die untergegangenen Dörfer - dann fahren wir zurück nach Süden.

Wir schauen uns ein wenig in Mals und Glums um, hübsch - und fahren dann nach Laas und setzten uns unter die Linde im Dorfzentrum. Gepflanzt wurde sie zu Ehren des Kaisers, der damals Laas besuchte. So steht es zumindest auf dem Schild. Wir trinken zu Ehren der Linde einen gespritzten Holundersirup. Und ich nutze das Linden-Internet, was aber dermassen langsam ist, dass mir schon bald die Lust vergeht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen